Samstag, 23. Februar 2008

Chodorkowski, wo sind Deine Billiarden ?

Die Jagdsaison ist eröffnet. Dieses Mal ist eine ganz andere Minderheit im blutigen Visier des Staates. Es sind die Chodorkowskis Deutschland. "Die neuen Asozialen" heißt die Hetzparole.

Manager die tausendmal so viel verdienen, wie die normale Kassenkraft. Doch das genügt "ihnen" nicht, sie bringen alles nach Liechtenstein, damit sie auch noch die Steuern sparen.

Ist es also richtig, dass, wenn wir die neuen Assos schnappen würden und sie ihr Geld dem Staate zuführen alles in Ordnung wäre, und die Gemeinschaft schwelgte?
Es sind ja ungefähr 700, jeder würde 2000Mal soviel Steuern zahlen, wie eine Kassenkraft (vollbesteuert und bei dem maximalen Faktor von 1000-fachem Mehrverdienst).
700*2000= 1.400.000
Also im besten Falle Steuern für 1,4 Millionen Bürger mit Niedrigstlohn. Wir haben aber zwischen 3 und 4 Mio Arbeitslose.

Straf-Forderungen gehen auf 10 Jahre Haft und mehr. Das bedeutet große Teile der "wirtschaftlichen Elite" wären weg.

Zusätzlich stehen ja Manager in Deutschland auch unter Gruppen und Sozialisationszwang (der schlägt hierzulande jegliche moralischen Werte), und wenn sie sich auf einer Party treffen, sagt der eine zum anderen: Du zahlst noch Steuern ? Bist Du dumm ?
http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:Ach%20Du%20Steuern/321475.html

Die Unternehmen würden also am besten verstaatlicht.
Dann wären alle glücklich. Vielleicht wird Angela Merkel ja dann auch Mann des Jahres 2008, so wie Putin Mann des Jahres 2007 wurde.

Stimmt diese Rechnung wirklich ?
Verwendet der Staat dieses Geld auch wirklich "besser" als Deutschland Chodorkowskis ?
Oder stockt er nur den Beamtenschwarm auf, mehr Bürokratie und weniger Freiheit für alle ?
Verwenden Manager ihr Geld ausschließlich selbstüchtig ?

Was hätte wohl Thoreau zu diesen Steuersündern gesagt ?
Oder Robin Hood ?
Oder Ghandi ?

Um einen kapitalistischen Staat in einen totalitären Staat umzuwandeln, ist es wichtig, dass Kapitalmacht in politische Macht umgewandelt wird.
Das war schon immer so.

Ich will nicht behaupten, dass das jetzt so ist. Aber ich will die Möglichkeit einfach neben alle anderen Möglichkeiten in den Raum stellen.

Ob ich also mit den "Neuen Assos" sympathisiere ? Wie soll ich das sagen, ich kenne sie nicht, ich habe noch mit keinem von ihnen gesprochen, keiner hat mir seine Motive erklärt.
Und Merkel verweigert ja auch jede Diskussion - http://www.direktzu.de/kanzlerin/messages/16004

Bitte liebe Politiker! bitte liebe Steuerhinterzieher! erklärt euch! Wir wollen nicht länger unbekannten Journalisten alles Nachplappern müssen. Und langsam sind wir ratlos.

Freitag, 22. Februar 2008

Im Labor

(Anna)
Heute waren die Kinder bei meiner Mutter, der Gran, und sie haben mich alle vom Hydra-Praktikum abgeholt. Das war vielleicht schön! Ich hatte schon vorher mit der Professorin ausgemacht, dass Richard auch ein bißchen was machen kann, also hatte ich ihn neben mir, und hab ihm ein paar weiße (die eigentlich rosa sind) und blaue Hydren unter das Binokular gelegt. Wir haben heute transplantiert, also hatte ich noch welche übrig.
Er war begeistert, und hat sich die Hydren in allen Vergrößerungen angeschaut. Gran hat sich dann auch von dem Bino hinreißen lassen. Währenddessen hab ich am Mikroskop Zellen gezählt und gefragt, ob er den Kopf und die Tentakel sehen kann ?
Danach hat er noch ein bisschen mit einer Pasteur-Pipette Wasser pipettiert, Zellaggregate angeschaut, ins Mikroskop geschaut und mir geholfen, Fotos von unseren Hydren zu machen.

Charisma ist noch etwas zu jung für solche Aktionen. Sie war aber sehr interessiert an einer Pasteur-Pipette ("Ballon", sie spricht das französisch aus) , einem Zähler und Petrischalen. Zwischendurch ist sie immer wieder mit der Gran raus gegangen und ist ein bisschen über die Gänge gerannt.

Auf dem Nachhause-Weg haben wir den Papa noch aus der Arbeit abgeholt, wo Richard noch in Neonfarben ganz viele Hydren gemalt hat. Im Auto haben wir dann ein Verwirrspiel gespielt. Ich war Papa, Papa war Mama. Soweit, so gut. Dann war aber auch noch Papa Richard, und Richard Mama, und dann kannte sich nur noch der Richard -also Mama- aus.

Ich freue mich schon darauf, wenn Charisma auch solche Spiele mitmachen will. Richard hat gestern gesagt, wie sehr er sich darauf freut, wenn Charisma das Lesen lernt, da wurde mir so warm ums Herz.

Donnerstag, 21. Februar 2008

Aaaah, Monster undTeufel !!

Anna erzählt jeden Abend "Horrorgeschichten". Sie färben Krebschen mit blauer Lebensmittelfarbe und sobald sie die Hydren damit füttern werden diese auch blau.
Blaue Hydren sind voll schön, sagt sie.
Dann operieren sie und schneiden, bis sie am Ende Monsterhydren haben. Ich weiß nicht, ob das ethisch zu vertreten ist, allerdings haben die Hydren kein Gehirn und auch durch ihre massive Regenerationsfähigkeit (Stammzellen über Stammzellen) wäre Schmerz evolutionstechnisch nicht sinnvoll.

Richi brachte vom Oma-Tag lauter Schlumpffiguren heim, eine war ein Teufel. Zusätzlich sang er noch ein Kinderlied über den Teufel, und am Abend haben wir noch einen Fisch entdeckt, der ... diabolis (also "des Teufels") heißt - Anmerkung: der Fisch schwamm im großen Tiere-Buch von DK und lebt auf dieser Erde nur in einem kleinen Teich in der Wüste (20 m²).

Mit dieser plötzlichen Allpräsenz des Antichristen war der kleine dann doch etwas überfordert, zumal er das Gott-Konzept eigentlich noch nicht kennt. (Die Kinderbibel zu Weihnachten hat die Mama alleine gelesen - und ich habe ihm nur Jesus zusammengefasst).
Und so sagte er dann Abends: Ich habe Angst wenn der Teufel nachts kommt.
Wir waren ganz schön baff, denn weder der Schlumpf noch der kleine Fisch sahen sehr bedrohlich aus. Ich versicherte ihm, dass ich dann sofort käme, sobald er mich ruft und dem Teufel was erzähle. Er wollte wissen was, aber das sagte ich nicht - und so wartete er erwartungsvoll auf den Teufel, dieser kam aber dann doch nicht.

Montag, 18. Februar 2008

Hydra, Stammzellenforschung, und ein Liederabend

Mama hatte heute ihren ersten Praktikumstag. Sie ist ja -unter anderem- auch Biologin und da war heute die Hydra dran. Ein Tier, dass so viele Stammzellen und so wenig Gehirn hat (keines!), dass es sich immer wieder fast komplett regenerieren kann. So etwas kommt ja nicht nur in der Natur vor.

Es macht sich wirklich bezahlt, dass wir, als unsere Kinder geboren wurden mithalfen ein Schulsystem zu entwickeln und es seitdem auf uns anwenden. Der Prof hat die Mama gefragt, ob sie denn schon fertig studiert hätte.
Es war aber toll von den Bedingungen dort im Praktikum zu hören. 2 Professoren, 4 Doktoranden und das für 13 Studenten. Naja, Stammzellenforschung ist eben ein ganz heißes Thema, da fließen die Gelder.

Richi hat am Abend die neue Kommode (gebraucht geschenkt bekommen) dazu benutzt sich eine Tribüne zu bauen. Die Wand war eine Riesen-Stereoanlage mit Hebeln und allem drum und dran und dazu gab es natürlich imaginäre Tonträger.
Er legte Musik auf und sang sie dann "at the top of his voice" ab. Danach durften wir uns Musik wünschen und er sang alles vor.
Das war super. Zusammen mit den Erzählungen, die er immer dazu gab, war es eine richtige One-Man-Show.

Ansonsten spielten wir viel Verstecken und es gab wilde Hetz-Jagden, bei der jeder mal Gargamel, Schwarz/Blau-Schlumpf oder der Kulmini war.

Eine Sache noch. Wir haben eine Geschiche, die er immer wieder hören will, nämlich: ein Bananenbaum hat die Mama angegriffen, weil sie sich frech benommen hat. Mama erzählt die Geschichte immer so, dass ich mich frech benommen habe, während ich wild gestikuliere um zu verdeutlichen, dass es doch die Mama war. Kurzum, deswegen mag die Mama keine Bananen mehr.
Heute hat er sie zum ersten Mal abgeändert: "Ein Kartoffelbaum hat mich in den Po gebissen, und deswegen mag ich keine Kartoffeln".

Videorekorder frißt Schlümpfe, Gargamel schaut unbeteiligt zu

Was für ein komischer Titel.
Aber es war so. Wir hatten ein Videoband der Schlümpfe aus der Bibliothek ausgeliehen (neben 39 anderen Medien) - und der Videorekorder fraß es !
Es war aber auch ein sehr, sehr altes Band (ungefähr 408 Jahre würde Papa Schlumpf sagen).

Am Sonntag habe ich dann den Videorekorder auseinandergebaut. Leider schliefen die Kinder. Ich befreite das Videoband und studierte das Innenleben.
Nachdem Richi dann aufgewacht war, sind wir den ganzen Videorekorder von Platine bis zu Motor durchgegangen.
Er war fasziniert.
Als ich ihm den Ton "zeigte", den allein die Stromspannung verursachte, erzählte er mir, dass das der Gargamel und die Schlümpfe wären. Er erzählte ewig, wo welcher Schlumpf war.
So konnten wir beide was dazulernen :)

Dann zog es uns nach draußen auf den Spielplatz zu den anderen Kindern, während Mama und Charisma den gaaanzen Tag schliefen. Heute sind beide wieder gesund und schlumpfen durch die Gegend.