Donnerstag, 27. März 2008

Chopper liest. OLÉ!!

(Papa)

Es ist geschafft. Chopper liest.
Gestern habe ich seinen Zugang gefunden.
Das Spiel geht folgendermaßen:
Er wünscht sich ein Wort. Z.B. MAUS.
Dann fange ich an zu schreiben, natürlich schreibe ich immer irgendein anderes Wort. Er muss es mir dann vorlesen. Und mir sagen, was es bedeutet und ob ich es geschafft habe MAUS zu schreiben. Wenn ich es nicht geschafft habe, MAUS zu schreiben, bin ich ganz traurig (dann lacht er sich kaputt, wenn ich immer Schniefi, Schneuf sage) er kann mich dann trösten, wenn er mir sagt, ob es wenigstens Piepst oder irgendwie nahe dran ist an der MAUS.
Hier nun die Liste, die wir gespielt haben:
LAUS
DAUS
ZAUS
RAUS
HAUS
GEL
QUALE
BONG
BONG
BUM
ENTE
BING
OR (also Ohr)
NASE
MUND
AUS
AUGE
HARE
HUND
(dann hat er es versucht MAS)
LAUS
ZUG
KATZE
KAM
KAT (also Katze auf Englisch)
AUTO
KAT
HOSE
LIPE
SOFA (hier hatte er die nächste Stufe erreicht, er sagte jetzt nicht mehr die einzelnen Buchstaben und verband sie dann im Nachhinein, sondern sagte gleich: "SSOOFFA, Sofa" -Also band die einzelnen Buchstaben sofort zusammen)
LAMPE
WAND
WUF
HEMD
RAUPE
RASEN
ZEBRA
AFE
OMA (hier ist er müde geworden)
MAUS
JA!!!!!

Ist das jetzt schon Manipulation zum Lernen im Erzieherischen Sinne, oder ist das noch freies Spiel. Ich habe mich das heute gefragt. Aber da es ihm Freude gemacht hat, und ich sofort das Spiel gewechselt hätte, wenn es das nicht gemacht hätte, dann ist das wohl ein Spiel.


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Zusätzlich schreibt er jetzt auch immer die Tafel voll von Wörtern. Er versucht sich immer an MAUS, OMA, MAMA, PAPA. Einen Tag klappt es gut, beim anderen fehlen viele Buchstaben, die Richtung ist kreuz und quer.
Aber lustig ist es für uns alle.

Sprachtrainer II

(Papa)
Mit dem Sprachtrainer komme ich super voran. Ich lerne schon fleißig Japanisch damit (sogar jetzt während ich schreibe).
Letztens habe ich wieder einen gefunden AZ1-6, oder so. Wird beschrieben als neuartiger Sprachtrainer. Wurde entwickelt von einem Professor, seiner Tochter und ihren 2 Hunden.
Ich denk mir: "Wow, cool! Nichts wie hin. Neue Ideen holen. Wenn 2 Hunde mitentwickelt haben, dann hat die Software bestimmt Biss."
Und was war ? Es war der alte Karteikasten, der vor 100 Jahren "erfunden" wurde. Kultusminister! Was hast Du den Menschen angetan ? Ihre Kreativität ist ausgelöscht ! Oder ist der Mensch von Geburt an unkreativ und langweilig. Und wenn er Glück hat, liest er mal das richtige Buch oder trifft den richtigen Menschen. Das wäre mal eine Untersuchung wert.
Die Frage: "Ist der Mensch von Geburt an Böse oder Gut", wird doch langsam ausgenudelt.
"Ist der Mensch langweilig und ideenlos, oder wird er das erst durch Erziehung".

Echte Bildung, so wie ich sie kenne, kann solche Gehirnzombies nicht verursachen. Auch nicht das Fernsehen (der Professor und seine Tochter sind der Beweis - denn in Professoren-Haushalten wird nicht viel Fernsehen geschaut). Was ist es dann. KulMini bist Du das ?
Klaust Du den Menschen die Fantasie ? Was machst Du mit der Fantasie ? Frisst Du sie ?

Nami, die Todesmutige

Schwerkraft. Das stört Kinder manchmal irgendwie gar nicht. Die eigentliche Frage, die sie sich manchmal stellen ist: Wie weit kann ich mich auf einem Hocker nach vorne beugen, bis ich mit dem Kopf voraus den Fließen entgegensegele ?
Bang. Wie oft hab ich meine Tochter schon irgendwo gefangen ? Um unsere Couch alleine, liegen schon 2m² Kissen. Windelfrei mit knapp 2, aber gegen jeden Pfosten rennen. Ich kann das nicht glauben. Kennt ihr das ?
Ich mach mit ihr jetzt schon immer Seh-und Suchspiele. Vielleicht sieht sie ja nicht einwandfrei, denke ich mir. Aber nein, das scheint zu passen.

Das war Ostermontag. Mittlerweile sieht ihr Gesicht schon wieder gut aus und sie hatte keine Symptome einer Gehirnerschütterung. Wir sind extra bis fast 4 Uhr Nachts aufgeblieben und haben gewacht. Dann hat die Mama sie zu sich genommen.

Jetzt ist wieder alles OK. Nami, Nami, kuck nach vorn !

Mittwoch, 26. März 2008

Die Spülmaschine ist kaputt

Freitag ging die Spülmaschine kaputt. Sie zählte nicht mehr auf 0 herunter und pumpte das Wasser auch nicht mehr ab.
Wir reparierten sie dann noch bis spät in die Nacht (nur provisorisch). Der Filter war verstopft und anscheinend auch die Abflussleitung. Insgesamt waren wir noch bis 4 Uhr nachts wach (mit Test-Spülgang :).
Ich dachte damals, ich kaufe mir einfach die teuerste von Siemens und wir leben Sorgen- und Spülfrei. Ha! Denkste!

Zusätzlich ist das Wetter noch eiskalt geworden. Schnee !!

Und die Weltwirtschaft droht zu kollabieren, sieht echt toll aus mein (eigentlich) konservatives Aktiendepot.

Und die Mieter von meiner Wohnung zahlen nicht. Aaaah.

Also, wie jeder sehen kann. Auch Homeschooler haben Probleme.
Also mein Aktionsplan für das nächste Monat: Spülmaschine reparieren. Mieter fristlos kündigen. Mit Wärmflasche ins Bett.

Zu viel - Angst

Das mit der Angst ist so eine Sache. Natürlich will man seinen Kindern alles erklären, was in der Welt vorgeht und man will es ihnen auch interessant erklären. Zur Zeit interessiert er sich ja für Vulkane.
Also nach dem Buch Vulkane von DK suchten wir auf YouTube und wir fanden auch ein paar freie Beiträge, neben ein paar Urlaubsvideos gab es noch spektakuläre japanische Beiträge:


Und dann noch ein Meteoritenszenario:


Und dann noch etwas über eine Schlange:


Dann haben wir uns noch im großen Tiere Atlas von DK Schlangen angeschaut.

Das war anscheinend insgesamt dann zu viel für ihn. Er hat zur Zeit Angst im Dunkeln.
Vor ein paar Tagen war es noch "schlimm". Also er wollte im Dunkeln nicht mehr alleine aus dem Bett.
Wir haben jetzt ein paar Übungen gemacht, und ihm erklärt wo Schlangen vorkommen, und dass seine Kuscheltiere sowieso Schlangen am liebsten essen (wenn es denn welche gäbe). Da es hier aber keine gibt, sind viele der Kuscheltiere schon ganz hungrig.
Ich glaube das alles hilft ihm die Angst zu überwinden. Ich denke nicht, dass er sie einfach verdrängt, sondern dass er sich aktiv damit auseinandersetzt und wir stehen ihm ganz fest zur Seite.

Schreiben und Lesen

Der geneigte Leser weiß ja inzwischen: Chopper kann schon alle Großbuchstaben.
Vor ein paar Tagen (am Donnerstag um genau zu sein) schrieb er auf einmal auf die Tafel ein paar Buchstaben. Und dann mit ein bisschen Hilfe (wir halfen ihm immer herauszufinden, was der nächste Buchstabe war) schrieb er: MAMA, PAPA, NAMI, LYSOP (also eigentlich der Name des Nachbarkindes).
Bis heute hat er das gesteigert auf: MIAU (ganz selber geschrieben), PAPA, MAMA, SCHLUMPF, ENTE, MAUS und ein ganz langes Wort ELEFANT. Bei Elefant hatte er wohl dann auch verstanden, wie er den nächsten Buchstaben selber herausfindet (Trefferquote von 40 %).

Eine ganz interessante Beobachtung ist: Nachdem er die Buchstaben alle geschrieben hat. Malt er immer ihr "Innenleben". Also ihre "Innereien". Für ihn sind diese Buchstaben wohl Lebewesen. Hat jemand so etwas schon mal beobachtet ? Es würde mich interessieren.

Gelesen hat er am Samstag die Worte: WASSER, WUNDER, TÜTE(es war vor einer Eisdiele:)

Schlafenszeit-Verhandlungen und gezielte Langeweile

Wir spürten bei Chopper den Unwillen weiter eine Schlafenszeit am Nachmittag zu machen. Gut er ist ja 3 1/2, also warum nicht ?
Wir unterbreiteten ihm dann einen Vorschlag:
Du kannst wählen Chopper, Schlafen gehen (oder einfach nur "having a rest" - also im Bett liegen) - oder Selbstbeschäftigungs-Zeit (also statt Schlafen 2 Stunden selber beschäftigen) ?
Seitdem darf er jeden Tag wählen. Am ersten Tag nahm er natürlich die Selbstbeschäftigungs-Zeit. Nami war auch wach, da sie schon vorher geschlafen hatte (ganz spontan). Beide tobten 2 Stunden lang durch die Gegend.
Am zweiten Tag schlief Nami und Chopper fing an sich zu langweilen. Er wollte dann immer eine Schale Haferflocken, und noch eine Schale. Nach der zweiten Schale erklärten wir ihm, dass es nicht gut ist aus Langeweile zu essen. Das verstand er.
Am dritten Tag wollte er dann ins Bettchen.
Am vierten Tag fing er schon an sich selbst zu beschäftigen. Dann kam die Mama mit Bastelzeug an um ihm die Langeweile zu vertreiben. Wir diskutierten kurz darüber, denn das Ziel war ja eigentlich, dass er lernt! sich selbst zu beschäftigen (oder auch einfach mal nichts zu tun). Und nicht, dass wir wieder die Kindergarten-Animateure spielen.
Er ist immer noch sehr unentschlossen, was er in dieser Zeit tun soll. Nami kann das (noch?), sich selbst beschäftigen.
Es ist ein interessantes Experiment und wir sind gespannt wie es weitergeht.
Heute ist er schon gesprungen und hat Musik gehört, Sachen gezählt, getanzt, eine Banane gegessen und einen Stuhl auf den Boden gelegt (wirklich nur gelegt, es ist für ihn eine Art Sprungbrett - nachdem er vom Stuhl ins Zimmer gesprungen ist, schwimmt er auf dem Bauch über den ganzen Boden und sagt: swim, swim :)

Für alle, die denken: Das geht doch nicht, Kinder müssen dauernd gefordert und gefördert, beordert und bebordert werden! Nein- Wir setzen Langeweile gezielt ein.